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Wie finde ich die passende Kamera?

Wie bin ich eigentlich zur Fotografie und zu meiner ersten Ausrüstung gekommen? Und was waren die größten Hürden, um genau das richtige Equipment für mich zu finden?
In diesem kleinen Blogbeitrag möchte ich über meine Erfahrungen schreiben und Tipps für fotobegeisterte Anfänger geben, damit die Suche nach der passenden Kamera und dem Start in ein wunderbares Hobby nichts mehr im Wege steht. 

Mein Weg zur Fotografie

Ich habe immer schon gerne fotografiert und auf Urlaubsreisen war auch immer eine Kamera für die schönsten Reiseschnappschüsse dabei. Ich habe mir allerdings keinerlei Gedanken über Technik gemacht. Es sollten einfach nur Bilder und ein paar Erinnerungen dabei herauskommen. 
Mit meinem Umzug von Norddeutschland nach Oberbayern hat mich die Natur und vor allem der Chiemsee dazu inspiriert mich mehr mit dem Thema Fotografie zu beschäftigen. Ich wollte nicht mehr nur "knipsen", sondern versuchen die Licht- und Farbverhältnisse besser einzufangen, um damit Stimmungen zu transportieren. Nur welche Kamera ist dafür am besten geeignet? 

Die Recherche ging los. Wichtige Faktoren waren damals für mich die einfache Bedienbarkeit und natürlich der Preis. Da ich noch nicht sicher war, ob das Fotografieren wirklich etwas für mich ist, wollte ich nicht Unsummen ausgeben, um mich auszuprobieren. 

Die ersten Aufnahmen machte ich noch mit einer --> Bridgekamera von Fujifilm. Eine Bridgekamera schlägt, wie der Name schon sagt, eine Brücke von einer einfachen Kompaktkamera zu einer Spiegelreflexkamera und weist bereits viele Ausstattungs- und Funktionselemente einer besser ausgestatteten Kamera auf.

Beim Lesen von Fachzeitschriften, Fachbüchern und dem Besuch von Fotoworkshops fand ich heraus, dass ich den Automatikmodus besser nicht benutze. Das Spiel mit Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeiten bieten viel mehr Möglichkeiten und ergeben schlussendlich auch bessere Fotos. Die Grenzen meiner ersten Bridgekamera waren schnell erreicht. Das Fotofieber hatte mich gepackt und ich wollte mich weiterentwickeln. Erneut ging die Suche nach einer passenden Kamera los. Ich las Internetblogs von Fotografen, suchte nach Empfehlungen für Anfänger und versuchte so meine Wünsche mit meinem Geldbeutel in Einklang zu bringen. Ein zum Teil schwieriger und langwieriger Weg. Der erste Stolperstein: Für welches System sollte ich mich entscheiden? Hier gehen die Meinungen und Vorlieben weit auseinander. Die technischen Vor- und Nachteile der bekannten Systeme haben mir bei der Entscheidung nicht wirklich geholfen. Was mir damals tatsächlich weitergeholfen hat, die unterschiedlichen Modelle in der Hand zu halten. Wie fühlt die Kamera sich an? Wie liegt sie in der Hand? Komme ich an alle Knöpfe, Regler und Schalter einfach heran?

Nach dem Praxistest war dann relativ schnell klar für welches System ich mich entscheide. Die Wahl fiel auf eine --> Canon EOS 700D mit dem dazugehörigen Kit-Objektiv 18-135 mm. Sie war für mich bezahlbar, ich hatte meine erste Spiegelreflexkamera und ich war unendlich stolz.

Über die Jahre sind weitere Objektive, wie etwa die 50 mm Festbrennweite oder das 10-18 mm Weitwinkelzoomobjektiv von Canon dazugekommen. Ich hatte mich auf die Landschaftsfotografie eingeschossen und wählte mein Equipment passend dazu aus. Über Jahre habe ich mit dieser Spiegelreflexkamera fotografiert und es hat lange gedauert bis ich auch hier die Grenzen ausgereizt hatte. Mit der persönlichen Entwicklung steigt irgendwann auch der Anspruch an die Kamera. Bei einigen Lichtverhältnissen war das Ergebnis nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte und ich kam nicht mehr weiter. Erneut gab es ein Upgrade. Aber auch hier bin ich im Einsteigerbereich geblieben. Ich stieg auf die Canon EOS 80D um. Mit dieser Kamera fotografiere ich heute noch. Mit der Zeit erweiterte sich meine Ausrüstung um einen Fotorucksack, ein Stativ und verschiedene Filter, die vor allem in der Landschaftsfotografie Anwendung finden, sowie um zusätzliche Akkus und Speicherkarten für die Kamera. 

Meine Tipps

Meine Ansprüche an mich und meine Fotografien stiegen zwar mit der Zeit, aber ich habe auch festgestellt, dass ich nicht das "perfekte" Foto schießen muss, um zufrieden zu sein. Viel mehr ist mir wichtig, dass meine Aufnahmen beim Betrachter Gefühle hervorrufen. Ich bin eine ambitionierte Fotografin und versuche mein Wissen stetig auszuweiten, aber ich fotografiere auch viel aus dem Bauch heraus. Technik und das Verständnis für die Kamerafunktionen sind wichtig, aber ich möchte dadurch nicht den Moment verlieren und konzentriere mich oft eher auf das Gefühl, als über die Einstellungen nachzudenken. 

 

Als Tipp für Fotografie-Anfänger kann ich nur sagen, startet mit einem Einsteigermodell, welches aber bereits die Möglichkeit für manuelle Einstellungen hat und mit dem ihr im RAW-Format fotografieren könnt. Damit sind euch bereits die wichtigsten Elemente an die Hand gegeben, um erstaunliche Fotografien machen zu können. Das Rohdatenformat nimmt zwar mehr Platz auf Speicherkarte und Festplatte ein und ihr müsst die Bilder mit einem Programm "bearbeiten", aber ihr könnt so viel mehr aus den Aufnahmen herausholen. Kleinere Fehler wie leicht über- oder unterbelichteten Aufnahmen können in der Bearbeitung wieder korrigiert werden. Ich bin viel in der Natur unterwegs und liebe es den Tag erwachen zu sehen. Dabei ist mir wichtig, dass meine Ausrüstung praktisch und handhabbar ist. Ich brauche keinen Schnickschnack und die neuesten technischen Errungenschaften. Bedenkt auch, dass ihr je mehr Equipment ihr habt, dieses auch mitschleppen und auch beherrschen müsst. Besinnt euch lieber auf eine gute Einsteigerkamera und einem flexiblen Objektiv, um euch langsam an die Sache heranzutasten. Schon bald werdet ihr merken, wenn euch etwas fehlt, weil ihr einen ganz bestimmten Bildlook erreichen wollt und dies nicht klappt. Dann ist es soweit Zubehör dazu zu kaufen, wie zum Beispiel Filter die für Langzeitbelichtungen benötigt werden.

Aber zunächst würde ich erst einmal das Auge schulen und auf Motivfang gehen. Die Bildgestaltung gehört zu einem der wichtigsten Grundlagen. Was nützt all das technische Wissen und die beste und auch teuerste Ausrüstung, wenn der Blick für das Motiv fehlt? Nehmt euch Zeit die Umgebung und die Stimmung aufzunehmen und überlegt wie euer Foto aussehen soll. So entstehen für mich häufig die schönsten Bilder, da sie - im besten Falle - auch etwas ausdrücken und Gefühle transportieren. 

Internet Recherche

Recherche im Internet ist wichtig und gut, um einen Überblick über die Modelle zu erhalten. Es kann aber auch schnell unübersichtlich werden. Es gibt unzählige Seiten auf denen Informationen zu finden sind und je mehr ich gelesen habe, umso unsicherer wurde ich. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht und jeder Fotograf legt auf etwas anderes Wert.  

Mittlerweile ist die Recherche zwar einfacher und schneller, allerdings sind die Informationen auch breit gefächert und es kann auch schnell einmal unübersichtlich werden. Es gibt allerdings einige Übersichten und Entscheidungshilfen im Internet zu finden, die wirklich hilfreich sein können. 

 

Einen super Überblick liefern zum Beispiel folgende Checklisten für Spiegelreflexkameras und auch spiegellose Systemkameras. 

Fotografieren mit der Spiegelreflexkamera (DSLR) - Tipps & Checkliste zur Ausstattung

Die spiegellose Systemkamera (DSLM) - einfach, kompakt und zuverlässig 

Hier findest du eine kurze Zusammenfassung über die Meilensteine der jeweiligen Kameraart. Bau- und Funktionsweise sowie Merkmale und Eigenschaften werden ebenfalls erläutert. Super praktisch sind die Übersichten und tabellarischen Gegenüberstellungen im Vergleich. Dann geht es ins Eingemachte und du findest Empfehlungen zur Ausstattung. Zum Schluss bekommst du einen Einblick in vier unterschiedliche Fotografie-Bereiche und Tipps für das passende Equipment. Der Kostenfaktor wird dabei nicht aus den Augen gelassen. Ideal also, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, was dein neues Hobby dich kosten könnte. 

 

Ob du dich für eine herkömmliche Spiegelreflexkamera oder gleich für eine spiegellose Systemkamera entscheidest ist letztendlich Geschmackssache und eine Geldfrage. Worüber du dir aber schon nach der ersten Testphase Gedanken machen solltest, ist in welche Richtung du mit deiner Fotografie gehen möchtest. Denn ein großer Kostenfaktor - neben der Kamera - ist der Kauf von Zubehör wie Objektive, Filter etc. Für die Landschaftsfotografie benötigst du beispielsweise andere Objektive als für die Sportfotografie. Überlege gut und entscheide dich erst nach dem du dich ausprobiert hast, bevor du am Ende mit viel Equipment daheim hockst, welches du gar nicht benutzt. Ein guter Tipp ist es erst einmal bei Freunden, Bekannten und bei gewissen Anbietern die Sachen auszuleihen, bevor du dich für einen Kauf entscheidest.

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Kommentare: 1
  • #1

    Günni (Mittwoch, 13 September 2023 22:40)

    Ich habe vor 2 Jahren mein ganzes DSLR Zeug verkauft und schleppe jetzt nur noch eine Panasonic TZ mit auf dem Berg und Rad, die kann alles und noch viel mehr was meine alte Nikon auch konnte. Zugegebenermaßen manchesmal etwas fummelig zu bedienen.....spart dafür einiges an Gepäck--)