· 

Grand Tour of Switzerland - Ein Roadtrip durch die Schweiz

Nachdem wir in den letzten Jahren bereits die Sächsische Schweiz, die Fränkische Schweiz und im letzten Jahr auch die Luxemburgische Schweiz bereisen konnten, wollten wir dieses Mal den Ursprung, also die richtige Schweiz kennen lernen. Aufgrund der landschaftlichen Schönheit und charakteristischen Ausprägungen wie Felsformationen und Flusstäler, wurden viele Regionen mit der Schweiz verglichen und erhielten so ihren schmückenden Beinamen. Nun wurde es also Zeit die Schweizer Eidgenossen zu besuchen, um herauszufinden was sich hinter diesem kleinen und für uns noch völlig unbekannten Land verbirgt. 
Ein aufregender Roadtrip über steile Bergpässe, verregnete Sonnenregionen und auf den Spuren eines Schweizer Nationalhelden lag vor uns. Wir konnten nur einen kleinen Teil erkunden, aber waren begeistert. Die Schweiz hat uns nicht das letzte Mal gesehen... 

Appenzeller Land

Unsere Reise beginnt nördlich des Bodensees. Wir verbrachten die Nacht zuvor auf einem Landvergnügen Hof in Wangen im Allgäu. Von hier aus sind es nur wenige Kilometer bis zur Österreichischen Grenze. Die A96 auf deutscher Seite geht in die A14 über. Durch den Pfändertunnel sind wir im Nu in der Schweiz. Dieser Autobahnteilabschnitt ist sowohl auf österreichischer als auch auf Schweizer Seite mautfrei und die Anreise ist völlig unkompliziert. 

Unser erstes Ziel ist Appenzell. Wir fahren durch das beschauliche -> Appenzellerland. Die hügelige Landschaft wirkt wie aus dem Bilderbuch. Es geht rauf und runter und wir bekommen einen Vorgeschmack darauf, was uns die nächsten Tage erwarten wird. Auf dem großen Brauereiplatz parken wir und begeben uns von dort in die schmucke Altstadt. Die buntbemalten Häuser sind wahre Hingucker. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. An jeder Ecke erwartet uns ein anderes reichverziertes Haus. Viele kleine Ladengeschäfte laden zum Bummeln ein. Wer mag, kann dem sehenswerten Museum im Rathaus einen Besuch abstatten oder seinen Durst in einem der schönen Cafés stillen. Interessantes über die Braukunst lernen wir im -> Besucherzentrum Brauquöll der Brauerei Locher kennen. Wir erwerben einige Appenzeller Bierspezialitäten und freuen uns auf einen gemütlichen ersten Abend in der Schweiz. Doch jetzt geht erst einmal die Stellplatzsuche los. Wir überlegen zunächst auf dem großen Parkplatz stehen zu bleiben. Allerdings ist es hier noch sehr voll und wir sehnen uns nach Natur. 

Für den nächsten Tag habe ich uns eine Wanderung herausgesucht. Warum also nicht schon einmal dort in der Nähe übernachten? Gesagt, getan. Mit Hilfe der App Park4Night finden heraus, dass es möglich ist auf dem großen Wanderparkplatz in Wasserauen mit dem Camper zu parken und zu nächtigen. Für 5 Schweizer Franken, die wir an einem Automaten bezahlen, können wir hier 24 Stunden stehen. Perfekt, so können wir nicht nur den Abend vor Ort verbringen, sondern auch direkt von hier unsere geplante Wanderung am nächsten Morgen starten. Es ist schon recht spät, die Tagestouristen fahren wieder und der Parkplatz leert sich zunehmend. Langsam kehrt Ruhe ein. Übrig bleiben zahlreiche andere Wohnmobile und Campervans. Nach einem schnellen Abendessen unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und genießen die herrliche Landschaft um uns herum. Es befindet sich sogar eine WC-Häuschen am Platz, welches wir auf dem Rückweg zu unserem Camper entdecken. Überglücklich mit unserer ersten Stellplatzauswahl wächst die Vorfreude auf die morgige Unternehmung. Mit dem Gebimmel der Kuhglocken schlafen wir schon bald ein und erleben eine ruhige Nacht. 

 

Bereits am frühen Morgen fahren die ersten Autos auf den Parkplatz. Wanderer machen sich bereit die umliegenden Gipfel zu erklimmen. Auch wir sind früh wach und starten gutgelaunt in den Tag. Unser heutiges Wanderziel ist der Seealpsee. Er ist für sein grandioses Panorama bekannt. Leider ist es an diesem Morgen sehr nebelig. Wir gehen zunächst am Hotel Alpenrose vorbei und folgen dem geteerten Weg. Es wird immer steiler und wir kommen ganz schön ins Schwitzen. Nach ca. 45 Minuten sehen wir das          -> Gasthaus Forelle sowie das -> Berggasthaus Seealpsee. Der Weg hinauf ist eher eintönig und dennoch recht anstrengend. Nun wird es gemütlicher. Auf ebenem Weg umrunden wir den See. Er liegt äußerst idyllisch auf 1142 m Höhe und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Leider bleibt uns der Blick auf die umliegenden majestätischen Berggipfel verborgen. Aber der Nebel verbreitet eine ganz eigene besondere Stimmung, die wir dennoch genießen. Der Rundweg führt uns an der Seealp vorbei. Hier kann im Sommer frischer Käse gekauft werden und auf den Wiesen rundherum grasen Kühe und Ziegen. Jetzt im Herbst sind die Tiere allerdings nicht mehr auf der Alp und auch die Seealpkäserei hat geschlossen. Noch sind wir fast alleine hier oben, aber wir sehen, dass immer mehr Menschen den See erreichen. Plötzlich hören wir Alphorn-Klänge aus dem kleinen Wäldchen unterhalb des Gasthauses. Wir wandern zu einer kleinen versteckt liegenden Kapelle. Die Vorbereitungen zu einem Gottesdienst unter freiem Himmel sind im vollen Gange und die Musiker stimmen sich auf ihre Instrumente ein. Mit dem Blick über den See genießen wir die Töne dieses typischen Schweizer Instruments und freuen uns genau zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zu sein. So langsam machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Van, denn wir wollen heute noch etwas Strecke machen und haben uns bereits einen nächsten Stopp herausgesucht. Es soll ja schließlich ein Roadtrip durch die Schweiz werden. 

Bergblicke und Themenwanderungen

Wie soll es anders sein, unser weiterer Streckenverlauf bringt uns auf eine kleine Passstraße mit sensationellen Ausblicken. So haben wir uns die Schweiz vorgestellt. Wir befahren den 21 Kilometer langen Schwägalppass. Beim Berggasthaus Passhöhe biegen wir zur    -> Talstation der Säntisbahn ab. Es ist einiges los, aber wir finden leicht einen Parkplatz und spazieren zur Seilbahnstation, um uns einen Überblick zu verschaffen. Hier entdecken wir auch das erste Mal einen -> "Grand Tour of Switzerland" Fotospot. Soviel sei bereits verraten: Wir werden noch auf einige dieser Schilder auf unserer Route treffen! Jetzt sehen wir auch endlich den höchsten Berg im Alpstein. Mit über 2.500 m ist der Säntis von weither sichtbar. Blieb uns der Blick auf ihn vom Seealpsee durch den Nebel verborgen, erleben wir ihn nun majestätisch in voller Pracht. 

Wir sparen uns eine Seilbahnfahrt und den mit Sicherheit sensationellen Blick vom Gipfel, möchten aber noch etwas von der umliegenden Natur sehen. Die Schwägalp ist ein beliebtes Wandergebiet und es führen mehrere Themenwege durch den                        -> Naturerlebnispark. Wir entscheiden uns für drei unterschiedliche Wege, die wir miteinander verbinden können. Wir wandern durch Waldgebiet, offenes Alpgelände und durch ein Moor. Immer wieder entdecken wir Tafeln, die uns wissenswerte Informationen zu den einzelnen Themenbereichen vermitteln. 

Bevor wir zurück zum Camper gehen statten wir noch der -> Schaukäserei einen Besuch ab. Die würzigen Kräuter der Alpweiden geben dem Käse einen unverkennbaren Geschmack. Vorwiegend in Handarbeit hergestellt ist er ein ganz besonderes Produkt aus dieser Region. Im Laden können gleich verschiedene Käsesorten eingekauft werden. 

Die kleinste Stadt Europas

Wir fahren weiter und kommen an der kleinsten Stadt Europas vorbei. Hier müssen wir einfach anhalten. Auf einem großen Parkplatz stellen wir unseren Camper ab und spazieren um einen idyllischen See. Das Burgstädtchen Werdenberg haben wir bereits im Blick. Die mittelalterliche Holzsiedlung mit 34 Häusern ist noch so erhalten wie vor hunderten von Jahren, denn sie wurde nie in Kriege verwickelt und war stets vor Bränden geschützt. Durch schmale Gassen spazieren wir durch dieses Kleinod und wandern hinauf zum Schloss. Die Ritterburg aus dem Mittelalter erlebte einige Veränderungen und beherbergt heute Kultur und ein Museum. Aber auch im sogenannten Schlangenhaus, welches wir auf unserem Weg passierten, kann die Geschichte nacherlebt werden. In der dortigen Ausstellung erfährt der Besucher einige Details über die Geschichte -> Werdenbergs. Nach diesem Ausflug in die Vergangenheit fahren wir weiter, denn wir haben heute noch etwas vor, bevor wir unseren Stellplatz für die Nacht erreichen. 

Klein, aber fein

Ohne Grenzkontrolle fahren wir ins -> Fürstentum Liechtenstein. Der Zwergstaat ist eingebettet zwischen der Schweiz und Österreich und hat gerade einmal ca. 38.500 Einwohner. Damit ist er der sechstkleinste Staat der Welt. Wir machen Halt in der überschaubar Hauptstadt des Landes. Auf wenigen Metern entdecken wir moderne Architektur, historische Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Museen. Wir spazieren vom Regierungsviertel bis zum Rathaus durch die Fußgängerzone. Hoch über Vaduz thront das Schloss Vaduz  aus dem 17. Jahrhundert, welches heute der Sitz der Fürstenfamilie ist. Die Aussicht lässt sich aber nach wie vor von hier oben genießen. Bei schlechtem Wetter bietet es sich an die Museen der Stadt zu entdecken. Neben der neuen Schatzkammer, dem Landesmuseum, dem Kunstmuseum kann auch ein Briefmarkenmuseum besucht werden. 

Aber auch bekannte Industrieunternehmen sind in Liechtenstein ansässig. So hat ein bekannter Werkzeughersteller seinen Sitz in Vaduz. Bekannt ist die Hauptstadt vor allem für ihre Bedeutung als Finanzzentrum. 

Es ist ist schon spät. Unser Stellplatz liegt nur wenige Fahrminuten entfernt. In Balzers stellen wir uns auf einen kostenlosen Parkplatz unterhalb der Burg Gutenberg. Er liegt ruhig in einem kleinen Park. Öffentliche Toiletten sind vorhanden, die jetzt am Abend nicht mehr blitzeblank sind, aber für Camper eine perfekte Infrastruktur bieten. Nach einem schnellen Abendessen wollen wir eigentlich früh ins Bett doch wir bekommen noch Besuch. Neben uns parkt ein weiterer Camper. Wir kommen ins Gespräch, erzählen von unseren bisherigen Erlebnissen und Plänen. Tauschen Erfahrungen aus, geben und holen uns Tipps für die weitere Reise und sitzen bis spät in die Nacht mit Wein und Bier vor unseren Campern. 

 

Trotz einer kurzen, aber sehr ruhigen Nacht stehen wir schon zum Sonnenaufgang auf. Bevor es weiter geht wollen wir zur Burg hinauflaufen. Der Weg führt uns zunächst an der beeindruckenden Katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus vorbei. Auch hier befinden sich übrigens sehr saubere öffentliche Toiletten. Urkundlich erwähnt wurde die Pfarrkirche bereits im frühen 13. Jahrhundert. Die heutige Pfarrkirche wurde allerdings erst zwischen 1909 und 1912 in neuromanischem Stil erbaut. Ein schmaler Pfad schlängelt sich hinter der Kirche durch den Wald hinauf. Wir erreichen die Burg Gutenberg. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut, verfiel zur Ruine und wurde wieder aufgebaut. In den Sommermonaten sind die Burgtore zu verschiedensten Anlässen geöffnet. Die Besucher können an einer Burgführung teilnehmen. Aber auch Hochzeitsfeiern und kulturelle Veranstaltungen finden hier statt. Wir genießen den herrlichen Ausblick und genießen den frühen und ruhigen Start in den Tag. Zwischen Weinreben begeben wir uns im Anschluss wieder bergab zum Camper und freuen uns auf die Erlebnisse, die uns heute noch erwarten. 

Bilderbuch Schweiz

Durch malerische Landschaft gelangen wir in die Heimat einer bekannten Romanfigur. Sogar eine ganze Ferien- und Tourismusregion wurde nach ihr benannt. Wir sind im -> Heidiland. Fast jeder kennt die Geschichte der kleinen Heidi, die zu ihrem Großvater, dem Alm-Öhi in die Schweizer Berge geschickt wird. Zusammen mit dem Geißenpeter erlebt sie hier spannende Abenteuer und lernt Natur und Tiere lieben.

Rund um Maienfeld gibt es einiges über Heidi zu entdecken. Wir entschließen uns eine Wanderung auf dem rund 6,5 km langen Heidiweg zu unternehmen. Rote Wegweiser zeigen uns die Richtung. Wir parken an einem Aussichtsturm mitten im Wald und starten unsere Tour Richtung Heididorf. Die Landschaft hat die Autorin Johanna Spyri dazu inspiriert diese Region zu Heidis Heimat zu machen. Neben dem Heidihaus, welches wie zu Heidis Zeiten eingerichtet ist, einer Alphütte, die das Zuhause des Alm-Öhis zeigt sowie eine Ausstellung, gibt es auch Ziegen und die kleinste Poststelle der Schweiz in dem kleinen Dörfchen. Wir sparen uns die Eintrittskarten um in die Häuser zu gelangen und die Ausstellung zu besichtigen und wandern weiter. Durch Weinberge spazieren wir hinab ins historische Städtchen Maienfeld. Seit Jahrhunderten wird hier Wein gekeltert und Maienfeld gilt als Hauptort des größten und bekanntesten Weinbaugebiet des Kantons -> Graubünden. Wir schlendern durch die Gassen des hübschen Ortes. Auf unserem weiteren Weg kommen wir am Weingut Schloss Salenegg vorbei. Es ist das älteste Weingut Europas. Durch Rebberge wandern wir wieder bergauf und über herrliche Almwiesen geht es im Anschluss durch den Wald wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt. 
Das Heididorf ist nicht jedermanns Sache; vielleicht ist es auch etwas kitschig. Aber die grandiose Landschaftskulisse ist einfach ein Augenschmaus und es macht Spaß hier auf Wanderschaft zu gehen. Zudem ist das malerische Maienfeld einen Besuch wert.  

Pures Roadtrip Feeling!

Der heutige Tag verspricht reines Fahrerlebnis. Wir fahren zunächst Richtung -> Davos. Den bekannten Ferienort, der mit 1.560 m die höchste Stadt der Alpen ist, lassen wir rechts liegen. Wir kommen allerdings direkt am Davosersee vorbei und halten auf einem großen Parkplatz an der Straße an. Wir spazieren zum Strandbad und genießen die herrliche Alpenkulisse und lassen den Blick über den See schweifen. Lange halten wir uns hier nicht auf, denn wir haben heute noch etwas vor. Hier am See beginnt nämlich die Straße zum Flüelapass. Fahren wir zunächst noch durch herrliche Landschaft und erleben traumhafte Fotospots, wird es schon bald karger und steiniger. Es geht hinauf auf 2.383 m. An der Passhöhe angelangt genießen wir die beeindruckende Aussicht und spazieren zum Schottensee. Im Sommer kann von Davos bis hier zum Flüela Hospiz die historische 6-spännige Postkutsche genutzt werden. Mit Sicherheit ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Nach unzähligen Fotos machen wir uns bald auf die Weiterfahrt. Die Aussicht ist einfach gigantisch und wir könnten gefühlt alle paar hundert Meter anhalten. Es geht bergab und unsere Bremsen werden ganz schön beansprucht. Ein weiteres kleines Abenteuer ist eine einspurige Unterbrechung der Straße. Es geht durch eine Baustelle auf einem Schotterweg weiter. Puh, auch das haben wir geschafft. Plötzlich leuchtet eine rotes Lämpchen auf. Oh, oh das bedeutet bestimmt nichts Gutes. Wir erreichen schon bald das kleine Örtchen Susch. Hier lassen wir unseren Camper erst einmal abkühlen und gehen auf Fehlersuche. Zum Glück scheint es nichts Schlimmes zu sein.

Die Talstrecke entlang des Inns ist nahezu eben und wir entscheiden uns eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Es wird mal wieder Zeit für eine Dusche. Daher entscheiden wir uns für einen Campingplatz. Einen sensationell schönen und einsamen Stellplatz bekommen wir beim -> Campingplatz Chapella in Cinuos-chel. Zunächst sieht es nach einem ganz normalen Platz aus. Wir fahren aufs Gelände und sehen eine Wiese mit zahlreichen Wohnwägen und Wohnmobilen. Das nette Mädel an der Rezeption weist uns aber darauf hin, dass man mit dem Camper auch eine steile Straße bis ans Ufer des Inns herunterfahren kann. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Hier stehen auch ein paar andere Camper, allerdings ist kaum etwas los. Es gibt ein kleines Toilettenhäuschen und eine Abwaschmöglichkeit unter Bäumen. Bis zum großen modernen Sanitärhaus ist es etwas weiter und wir müssen eine steile Treppe durch den Wald hinauf steigen. Na, da rentiert sich die Dusche ja wenigstens! Den Abend lassen wir direkt am Fluss mit einem Gläschen Wein und Bier ausklingen. Obwohl wir uns auf einem Campingplatz befinden fühlt es sich fast so an als würden wir irgendwo freistehen, denn wir hören nur das Rauschen des Inns sowie die Geräusche der Natur. Für die Nacht zahlen wir 22 CHF. 

Ein Highlight jagt das nächste

Es geht weiter auf unserem Roadtrip und die nächste Zeit ist vollgepackt mit zahlreichen Stopps und Erlebnissen. Durch das Tal fahren wir weiter Richtung -> St. Moritz. Auf dem Weg dorthin erhaschen wir einen Blick auf eine Kirche in herrlicher Lage. Hier halten wir für einen Fotostopp. Auf einem kleinen Hügel erhebt sich die Kirche San Gian in Celerina im -> Engadin. Teile der Kirche stammen aus der Zeit um 1100. Ein Blitzschlag traf den größeren Kirchturm 1682. Seitdem wurde er nie wieder hergestellt. Im Inneren sollen sich wunderschöne Wandmalereien und eine bemalte Holzdecke befinden. Leider ist die Kirche geschlossen und so können wir sie nur von außen bewundern. 

Nach dieser kurzen Pause fahren wir weiter nach St. Moritz. Wir brauchen eine neue Sim Card für unsere Gigacube. In einem kleinen Elektronikladen werden wir fündig. Es ist noch früh am Morgen und wir lassen es uns nicht nehmen durch den Ort zu schlendern. St. Moritz ist der Geburtsort des alpinen Wintertourismus und ist zu einem Luxus-Ort avanciert. Auf 1.856 m gelegen scheint die Sonne an durchschnittlich 322 Tagen im Jahr. Die umliegende Bergwelt und der Blick über den St. Moritzersee bieten eine herrliche Kulisse. Mondäne Hotels, Spitzengastronomie sowie Shopping bei den besten Adressen bilden einen Kontrast zu der Natur und den Sehenswürdigkeiten aus längst vergangenen Zeiten. Nicht umsonst ist er einer der bekanntesten Ferienorte der Welt

Wir fahren noch ein Stück weiter und erreichen den Silvaplanersee. Der See ist beliebtes Wassersportrevier. Nun wissen wir auch warum. Der Wind pfeift uns ordentlich um die Ohren und wir sehen einige Windsurfer über den See sausen. 

Nach einem kurzen Stopp geht es wieder Richtung Berge. Denn von hier startet der Julierpass. Durch karge Landschaft geht es auf 2.284 m. Der Pass gilt als Hauptanschlussstrecke vom Engadin in den Rest der Schweiz. Während andere Pässe im Winter lange gesperrt sind ist er das ganze Jahr befahrbar. Dementsprechend herrscht viel Verkehr auf der Strecke. Oben an der Passhöhe befindet sich der kleine See Lej da las Culuonnas sowie das Juliertheater. Ein besonderer Eyecatcher in dieser recht eintönigen Landschaft. Wir vertreten uns die Beine und machen natürlich wieder unzählige Fotos. Vorbei am Julier-Hospiz starten wir im Anschluss die Abfahrt über zahlreiche Serpentinen zum wunderschön gelegenen Stausee Lai da Marmorera. Wir fahren weiter nach Albula und von dort über das Soliser Viadukt. Es handelt sich dabei um eine Eisenbahnbrücke. Sie gehört zu einem Teilabschnitt der Eisenbahnlinie der Rhätischen Bahn, die zum UNESCO Welterbe zählt. An einem kleinen Parkplatz direkt an der Brücke legen wir einen Stopp ein, vertreten uns die Beine und legen eine verspätete Mittagspause ein. Bei herrlichem Sonnenschein genießen wir die Natur, werfen einen Blick in die tiefe Schlucht und verspeisen Obst- und Gemüsespalten bevor es weiter geht. 

Im Säumerdorf Andeer legen wir erneut einen kurzen Stopp ein. Der Ort lag über 2.000 Jahren lang auf der wichtigsten Handelsroute zwischen Graubünden und Italien. Mit Hilfe von Lasttieren wurden Güter wie Salz oder Wein über die Pässe transportiert. Heute ist der Ort vor allem als Kurort und für seine Heilquelle bekannt. Wir spazieren durch die historische Dorfstraße und machen uns bald darauf wieder auf den Weg. 

 

Das nächste Ziel wäre eigentlich die Viamala Schlucht gewesen. Allerdings befindet sich genau hier eine große Baustelle. Wir kommen nur schrittweise voran und einige Passagen sind einspurig und ohne Fahrbahnbelag zu befahren. Der kleine Parkplatz an der Schlucht ist bereits voll und wir fahren weiter. Schade! Dieses Naturschauspiel hätten wir uns gerne angesehen. Nach kurviger Strecke erreichen wir eine weitere Besonderheit der -> Region Viamala. Und nun steht uns doch noch eine Schlucht bevor. Wir parken auf einem großen Schotterparkplatz direkt bei einem Gasthof an der Straße. Durch den Gastraum gelangen wir in ein kleines Museum, welches uns die Geschichte des Wirthauses sowie die besondere Entstehungsgeschichte der -> Rofflaschlucht erzählt. Durch einen Hinterausgang geht es dann durch eine Felsengalerie in die Schlucht hinein. Sie endet an einem Wasserfall. Hier fließt der Rhein quasi über unsere Köpfe die Schlucht hinab. Die Rofflaschlucht ist recht klein, aber wunderschön angelegt und durchaus sehenswert.  

So langsam müssen wir uns über unseren Übernachtungsplatz Gedanken machen. Wir suchen uns ein paar Plätze in der näheren Umgebung über Park4Night heraus und fahren diese an. Irgendwie fühlen wir uns aber nicht wohl und fahren weiter. Es dämmert bereits und wir haben noch nichts gegessen. Wir entschließen uns letztendlich für den Parkplatz an einem Truckerstopp direkt an der Autobahn. Im Restaurant Rheinwald fragen wir, ob wir hier über Nacht stehen bleiben können. Das ist kein Problem. Wir dürfen gratis dort stehen, wenn wir etwas essen. Da wir eh hungrig sind ist das für uns der perfekte Deal. Wir bestellen zwei große Rösti, essen aber bei uns im Camper. Um gut schlafen zu können, vertreten wir uns nach dem üppigen Mahl noch die Beine und spazieren durch den kleinen Ort Nufenen. Bei einem Hofautomaten kaufen wir Schweizer Leckereien für das Frühstück ein. Spät am Abend gesellt sich noch ein weiteres Wohnmobil zu uns. Außerdem stehen einige LKWs mit auf dem großen Parkplatz. Die Nacht ist überraschend ruhig und wir sind am nächsten Morgen fit und ausgeruht. 

Die Sonnenstube der Schweiz?

Eigentlich wollen wir den San-Bernardino-Pass befahren, um in die Sonnenstube der Schweiz - ins -> Tessin zu gelangen. Aber leider wird das Wetter immer schlechter. Es regnet und es ist nebelverhangen. Da können wir uns die Passstraße auch sparen und fahren weiter auf der Autobahn. Die Autobahnen in der Schweiz sind mautpflichtig. Eine Vignette kostet 40 CHF. Bisher haben wir sie nicht gebraucht, aber aufgrund des Wetters beschließen wir nun doch die schnellere Route zu wählen. Aber auch diese Strecke hat es bei diesem Wetter in sich. Und so wird aus einem geplanten schönen Roadtrip Tag ein "Kilometer abreißen" und das bei schlechter werdenden Stimmung. Unsere Pläne werfen wir über den Haufen. Es sind eigentlich nur rund 60 km bis zu unserem ersten geplanten Ziel, aber die Strecke zieht sich. 
Dennoch erreichen wir schon früh -> Bellinzona, die Tessiner Hauptstadt. Eigentlich haben wir erwartet das Tessin in herrlichstem Sonnenschein genießen zu können, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Es regnet und regnet. Die Sightseeing Tour machen wir trotzdem. Schon von Weitem sieht man die mächtige Festungsanlage, die aus drei mittelalterlichen Burgen besteht. Sie zählen zum UNESCO Weltkulturerbe und können besichtigt werden. Vom Castelgrande, der größten Burg haben wir einen herrliche Aussicht auf die Altstadt und die Umgebung. Obwohl es regnet schauen wir uns die in den Burgen befindlichen Museen nicht an, sondern begnügen uns mit einem Spaziergang durch die Gemäuer. Aber auch die kleine Gassen, Innenhöfe und Plätze der Altstadt sind sehenswert. Wir sehen auffällige Patrizierhäuser und hübsche Kirchen. Kleine Boutiquen und Spezialitätengeschäfte sowie zahlreiche Bars und Cafés laden zum Shoppen und Entspannen ein. Wir finden eine hübsche Bar direkt an der Piazza Indipendenza. Hier trocknen wir unsere Jacken und stärken uns mit einer kleinen Mittagsmahlzeit. Für mich gibt es zudem ein großes Glas Aperol-Spritz. Das hebt die Stimmung! Wenn die italienische Schweiz uns schon nicht so empfängt wie wir uns das vorgestellt haben, dann machen wir eben das beste daraus. 

In nur 20 Minuten sind wir von Bellinzona am -> Lago Maggiore. Direkt am See befindet sich das kleine Städtchen Ascona. Die Seepromenade mit ihren vielen Cafés und Restaurants in auffälligen bunten Häusern lädt zu einem Spaziergang ein. Schon bald entdecken wir im Hafen wieder einen "Grand Tour of Switzerland" Fotospot. Nach dem obligatorischen Foto zieht es uns in die schmalen Gassen des sogenannten Borgo, dem Altstadtkern. Hier befindet sich auch die Kirche San Pietro e Paolo. Der hohe Campanile ist schon von Weitem sichtbar und das Wahrzeichen der Stadt. In den winkeligen Gassen entdecken wir kleine Geschäfte, Spezialitätenläden sowie auch viele Kunstgalerien und Handwerk. Wir vergessen die Zeit und fühlen endlich ein wenig vom italienischen Flair in -> Ascona. Leider bleibt uns die Sicht auf die umliegende Bergkulisse verwehrt.  

Es wird wieder einmal Zeit sich ein Nachtquartier zu suchen. Aufgrund des Regens und der durchnässten Kleidung ist uns kalt und wir planen erneut einen Campingplatz anzufahren. Das erweist sich als gar nicht so einfach. Die umliegenden Plätze sind entweder bereits ausgebucht oder sehr teuer. Wir bekommen einen Platz beim -> Camping Isola in Gudo. Der Empfang ist herzlich und uns wird direkt gezeigt wo wir uns hinstellen können. Es gibt einen großen Pool sowie eine Bar und ein Restaurant. Allerdings sind die Sanitäranlagen sehr in die Jahre gekommen und bräuchten dringend eine Renovierung. Für eine Nacht ohne Strom zahlen wir hier 22 CHF. Da es wieder angefangen hat zu regnen halten wir uns nur im Camper auf und am nächsten Morgen sind wir schon früh wieder unterwegs. 

Italienisches Flair im Tessin

Auch der nächste Tag startet verregnet. Wir hatten so viele Pläne für das Tessin, aber irgendwie kommen wir nicht in Schwung.

Wir entscheiden uns abermals eine Stadt zu besichtigen. Dieses Mal fahren wir an das Nordufer des Luganersees und besuchen            -> Lugano, die größte Stadt der Region.

In der Nähe des Parco Ciani stellen wir unseren Camper auf einen Parkplatz ab und spazieren durch den hübschen Park. Vorbei an der Villa Ciani schlendern wir zunächst an der Seepromenade entlang bis zum Parco Belvedere. Gegenüber liegt die kleine Kirche, Chiesa Santa Maria Loreto, aus dem 16. Jahrhundert. Wir biegen in den Altstadtkern ab und fühlen uns sofort in den Süden versetzt. Enge Gassen, italienisch anmutende Plätze und zahlreiche Häuser im lombardischen Stil vermitteln den besonderen südländischen Flair. In der Via Nassa reihen sich Juweliere und Boutiquen aneinander. Sie mündet in die Piazza della Riforma, dem Hauptplatz Luganos. Hier finden wir zahlreiche Cafés und Restaurants. Wir lassen uns durch die Gassen treiben und entdecken ein kleines Bistro. Hier gibt es  vegane Gerichte. Es ist fast Mittag und wir haben Hunger. Der Besitzer berät uns sehr freundlich und ausführlich und wir lassen es uns schmecken. Bevor wir gehen bekommen wir noch etwas Süßes geschenkt und liebe Worte auf den Weg. Das -> Natural Food in Lugano können wir nur empfehlen! So langsam machen wir uns auf den Weg zurück zum Camper.

Wir haben noch einen Ort gefunden, den wir uns unbedingt anschauen möchten. Das Wetter wird besser und sogar die Sonne lässt sich kurzzeitig blicken. Also nichts wie los. Es geht ins ehemalige Fischerdorf Morcote ebenfalls am Ufer des Luganersees gelegen. Der Ort ist zweigeteilt. Es gibt die einfachen Häuserfronten mit ihren Arkaden sowie herrschaftliche Gebäude direkt am See und den kirchlichen Bereich am Hang. 400 Stufen führen hinauf zur Wallfahrtskirche Santa Maria del Sasso. Neben der Kirche befinden sich auch eine achteckige Kapelle sowie ein Friedhof hier oben. Wir genießen die schöne Aussicht über das Dörfchen und den See und können uns gar nicht satt sehen. Unzählige Fotos später spazieren wir durch schmale und verwinkelte Gassen zurück. 
Das Parken ist in Morcote nicht ganz einfach. Wir haben bei der Anfahrt von Lugano aus noch vor dem Ortseingang einen etwas größeren Parkplatz entdeckt. Von hier aus sind es nur wenige Gehminuten in den hübschen Ort. 
Dann heißt es für uns neue Pläne schmieden. Die nächsten Tage versprechen keine Wetterbesserung. Damit fallen unsere geplanten Wanderungen im Valle Maggia und im Valle Verzasca buchstäblich ins Wasser. 

Auf den Spuren Wilhelm Tells

Aufgrund des Wetters entscheiden wir uns noch am selben Tag dem Tessin den Rücken zu kehren und auf schnellstem Weg in sonnigere Gefilde zu fahren. Wir machen also noch ordentlich Strecke. Dank der bereits erworbenen Vignette nehmen wir erneut die Autobahn. Auch die Nutzung des Gotthardtunnels ist damit abgegolten. Allerdings stehen wir wegen der Blockabfertigung vor dem Straßentunnel relativ lange. Aber schon bald blitzt die Sonne uns entgegen. Wir sind im Kanton -> Uri angelangt. Die nächsten Tage verbringen wir auf den Spuren eines Schweizer Nationalhelden

Unterwegs haben wir uns bereits einen Stellplatz herausgesucht. Über die Park4Night-App finden wir einen geeigneten Platz in Attinghausen beim -> Pferdestall Islern. Wir fahren auf den Hof und werden sogleich freundlich begrüßt. Uns wird der Platz für die Nacht gezeigt. Wir dürfen auf einer schönen großen Wiese mit Blick auf die Berge stehen. Es gibt Strom und wir können die Dusche und Toilette im Stall nutzen. Da wir heute eh nichts mehr ausfressen steht ein wenig Körperpflege nichts mehr im Wege. Die Nacht ist sehr ruhig und wir schlafen richtig lang aus. Neben uns steht nun auch eine Familie mit ihrem Camper. Wie vereinbart legen wir 20 CHF für die Übernachtung in den dafür vorgesehenen Briefkasten und machen uns nach dem Frühstück auf den Weg. 

 

Unser erstes Ziel ist der Urner Hauptort Altdorf. Hier bestaunen wir das bekannte Telldenkmal und streifen durch das hübsche Städtchen. Interessant sind auch das Tellspielhaus, ein Theater und der gegenüberliegende Lehnplatz. Die Sehenswürdigkeiten können auf einem Dorfrundgang entdeckt werden. 
Nach einem kurzen Stopp in Flüelen am Urnersee fahren wir weiter zur Tellsplatte. Hier gibt es allerdings nur wenige Parkmöglichkeiten. Wir haben Glück und starten unsere kleine Wanderung zum Glockenspiel sowie zur Tellskapelle. Der Schweizer Nationalheld soll hier seinen Widersachern mit einem Sprung aus dem Boot entkommen sein. Wir legen eine kleine Snackpause ein und beobachten die vorbeiziehenden historischen Dampfschiffe. Über die Schiffsanlegestelle Tellsplatte geht es wieder zurück zum Parkplatz. Den Urnersee immer im Blick genießen wir die herrliche Aussicht auf den See und auf die umliegenden Berge. Das sonnige Herbstwetter macht es uns aber auch einfach diese Region zu entdecken. 
Immer entlang des Sees führt uns der weitere Streckenverlauf Richtung Norden. Im Navi haben wir unser nächstes Ziel eingegeben. Wir kommen durch den Ort Brunnen und halten spontan an der Promenade direkt vor einem weiteren "Grand Tour of Switzerland" Fotospot. Wir schlendern die Promenade entlang, um auch dem -> Vierwaldstättersee einen kleinen Besuch abzustatten, machen uns aber schon bald wieder auf den Weg. Unser eigentliches Ziel ist die kleine Stadt Schwyz. Die Schweiz verdankt ihren Namen dieser Kleinstadt. Es werden unter anderem wichtige Dokumente der Ur-Schweiz wie die Gründungsurkunde der Eidgenossenschaft hier aufbewahrt. Ebenfalls aus der Zeit der Gründung der Schweiz stammt das Haus Bethlehem, welches auch besichtigt werden kann. Der Hauptplatz, auf dem wir auch parken, ist besonders sehenswert. Das auffällige Rathaus sowie das nostalgische Hotel Wysses Rösli sowie der Brunnen-Mändl sind tolle Fotomotive. Wir spazieren durch die Gassen und gehen auf Entdeckungstour. 

Sakraler Gesang und sensationelle Aussichten

Unseren nächsten Stopp legen wir beim barocken -> Kloster Einsiedeln aus dem 18. Jahrhundert ein. Das Benediktinerkloster ist der wichtigste Marienwallfahrtsort der Schweiz und wird bereits seit dem Mittelalter besucht. Die riesige Anlage ist wirklich beeindruckend. Auf dem weitläufigen Platz kommen wir uns ganz klein vor. Natürlich werfen wir auch einen Blick hinein. Mitten in der Klosterkirche befindet sich die Gnadenkapelle aus schwarzem Marmor. Sie beherbergt die Schwarze Madonna aus dem 15. Jahrhundert. Während wir sie besichtigen schreiten auf einmal etliche Mönche in völliger Stille in Prozession durch die Kirche und nehmen Aufstellung in der kleinen Kapelle. Um uns herum wird es ganz ruhig und die Mönche fangen an zu singen. Sie singen das mehrstimmige "Salve Regina". Wir sind ganz ergriffen und es ist ein Moment der uns die Tränen in die Augen treibt. Nach dem Gesang ziehen die Mönche genauso still wieder aus der Kapelle und durch die Kirche davon. Teile der Anlage können während einer Klosterführung besichtigt werden. 

 

Für uns wird es Zeit sich wieder nach einem Übernachtungsplatz umzusehen. Über Park4Night werden wir auf einen schönen Platz mit angepriesener Aussicht aufmerksam. Nach einem kurzen Telefonat ist alles klar und wir wissen wo wir uns hinstellen können. Wir fahren durch eine Wohnsiedlung immer weiter den Berg hinauf. Um uns herum sind nur noch Wiesen und ... ein einzigartig schöner Blick auf den Zürichsee. Wow! Was für ein Panorama. Wir richten uns ein und dieses Mal macht das Kochen bei der Aussicht gleich viel mehr Spaß. In den Abend starten wir gemütlich mit einer Flasche Wein und werden mit einem herrlichen Sonnenuntergang belohnt. Später werden wir von unserem Gastgeber noch zum Lagerfeuer eingeladen und wir reden und diskutieren noch bis spät in die Nacht mit Blick auf die Lichter rund um den See. Die Nacht ist wunderbar ruhig und wir schlafen wieder einmal richtig gut. Zum Abschied am nächsten Morgen lassen wir noch etwas Geld als Dankeschön für die Übernachtungsmöglichkeit da. 

Ein tosender Abschluss

Von unserem herrlichen Stellplatz mit Blick auf den -> Zürichsee sind es nur wenige Fahrminuten über den Seedamm auf die andere Seeseite. Wir wollen die Rosenstadt Rapperswil-Jona besichtigen. Der Tag verspricht wieder Sonnenschein und tolles Wetter. Bereits bei der Anfahrt entdecken wir das Schloss, welches hoch über der Stadt thront. Nachdem wir unseren Camper auf einen großen Parkplatz abgestellt haben erkunden wir die mittelalterliche Altstadt. Es geht durch enge Gassen und wir entdecken versteckte Cafés und immer wieder hübsche kleine Einkaufsläden. Wir spazieren an der Seepromenade entlang und hoch zum Schloss. Von hier haben wir einen grandiosen Panoramablick. Einen Abstecher machen wir erneut ans gegenüberliegende Ufer indem wir über die längste Holzbrücke der Schweiz marschieren. 

 

Wir fahren weiter, denn ein Highlight haben wir uns noch für den Schluss aufgehoben. Es liegt eine rund einstündige Fahrt vor uns. Da es aber noch früh am Tag ist nehmen wir den Umweg gerne in Kauf. Unser Ziel ist einer der größten Wasserfälle Europas. Wir parken auf einem großen Parkplatz in der Nähe vom Schloss Laufen. Zu Fuß geht es dann leicht bergauf zum Schloss. Mit uns sind zahlreiche andere Touristen auf dem Weg zum tosenden -> Rheinfall. Wir erstehen Eintrittskarten für 5 CHF pro Person und begeben uns auf den Rundweg hinunter zu einigen Aussichtsplattformen. Wir können kaum unser eigenes Wort verstehen so laut donnert das Wasser über eine Breite von 150 Metern 23 Meter in die Tiefe. Mitten im Getöse steht ein großer Felsen. Er trotz den Wassermassen. Mit dem Schiff ist dieser Felsen erreichbar. Wir begnügen uns mit der Aussicht darauf und erleben auch so die gigantische Kraft. 
Im Anschluss besuchen wir das malerische -> Schaffhausen. Oberhalb der mittelalterlichen Altstadt steht die Festung Munot. Sie wurde im 16. Jahrhundert nach einem Konzept Albrecht Dürers erbaut. Auch hier tummeln sich viele Besucher. Die Häuser der Altstadt sind reich verziert. Erker und bemalte Fassaden prägen das Bild. Die Häuser stammen aus der Zeit der Gotik und des Barocks. Zahlreiche Geschäfte laden zum Bummeln ein. Wir lassen uns durch die Gassen treiben.

 

Irgendwann haben wir aber genug von all den Menschen und machen uns Gedanken über unseren letzten Stellplatz auf dieser erlebnisreichen Tour durch einen Teil der Schweiz. Unsere Wahl fällt auf den Hof vom -> Stammheimer Hopfentropfen. Über Park4Night entdecken wir, dass hier auch Camper willkommen sind. Wir werden freundlich begrüßt und nach diesem langen Tag lassen wir es uns erst einmal gut gehen. Wir bestellen frisch gezapftes Bier und etwas leckeres zu Essen. So sind unsere letzten Schweizer Franken gut angelegt bevor es am nächsten Tag wieder nach Hause geht. Nachdem uns der Hausherr die Selbstbedienungszapfanlage gezeigt hat genehmigen wir uns am Abend noch das ein oder andere gut gekühlte Bierchen vor dem Camper. Wir stehen auf einer Wiese am Rand eines Feldes. Zudem steht uns das WC die ganze Nacht zur Verfügung. Uns gefällt der Platz richtig gut. Abgerechnet wird am nächsten Morgen. Wir zahlen für den Stellplatz abermals 20 CHF. Im eigenen Shop erwerben wir noch kleine Mitbringsel und machen uns im Anschluss auf den Heimweg. 

Reisefazit. Rentiert sich eine Tour durch die Schweiz?

Bereits jetzt steht für uns fest, dass wir wieder in die Schweiz fahren werden. Die Sonnenstube der Schweiz und zwei wunderschöne Täler zum Wandern blieben uns verwehrt. Und auch die westliche Hälfte der Schweiz mit dem berühmten Matterhorn, dem Wallis mit den schnuckeligen Schwarznasenschafen sowie viele weitere Sehenswürdigkeiten reizen uns auf Entdeckungstour zu gehen. 

Uns hat es wirklich sehr gut gefallen. Die Menschen waren durchweg sehr freundlich und hilfsbereit. Mit dem Camper war es ein tolles Erlebnis dieses abwechslungsreiche Land zu bereisen. Wir haben max. rund 20 CHF für die Übernachtungen ausgegeben, was wir völlig in Ordnung finden. Essen zu gehen ist tatsächlich recht teuer und wir haben uns hauptsächlich selbst versorgt.  
Einer weiteren Camping Tour steht also nichts mehr im Wege. Blöd nur, dass das Jahr nur so wenige Urlaubstage hat... 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0